Elt-Onkel hat geschrieben: ↑Dienstag 20. März 2018, 02:18
Hallo Männer,
nun kann ich meine Version beweisen.
Der Überbau war ohne die Schrägseile nicht standsicher.
Ich habe ein wenig gerechnet.
Die Diagonale, die zu Bruch gegangen ist hatte etwa ein Gamma von 2,0.
Als Druckstütze wäre nach DIN 2,1 erforderlich gewesen.
Das passt also, kann man als Rechenungenauigkeit buchen.
Am Querschnitt der Stütze kann es also nicht gelegen haben.
Warum ist die Druckstrebe trotzdem zu Bruch gegangen ?
Nach Durchsicht alles verfügbaren Video-Materials bin ich auf ein aussagekräftiges Einzelfoto gestoßen.
Der Fußpunkt der Druckstrebe ist schuld.
Warum ?
Na, weil er in großen Teilen nicht vorhanden ist.
Man kann auf dem Foto das hellblaue Werbeplakat an der Außenseite der Diagonalen sehen.
(Sweetwater FIU + Resttext.)
Zur Befestigung Gummibänder oder Kabelbinder.
Die drittletzte Befestigung beim 'I', die vorletzte hinter dem 'U', und die letzte einen Fuß weiter unten.
Danach gibt es keine mehr, weil ja auch oben kein Beton da ist.
Wenn man die Oberfläche der Diagonalen von oben nach unten verfolgt,
sieht man am unteren Ende, daß der Beton in seinem vollen Querschnitt nicht bis zum unteren Knotenpunkt reicht.
Der Vollquerschnitt endet etwa 2 Zoll hinter dem letzten Gummiband, aber 2 Fuß vor dem Knotenpunkt.
In der Diagonalen ist im Bauzustand (ohne Rüstung) eine Druckkraft von ca. 9'500 kN.
Das ist die Stelle des Überbaus mit der höchsten Beanspruchung, wenn keine Schrägseile vorhanden sind.
(Wenn Schrägseile vorhanden sind, ist die Kraft dort fast Null.)
Der kleine (Rest)Querschitt hat (vorübergehend) den Druck ausgehalten.
Als dann die Mannen oben die Spannpresse angesetzt haben,
ist der Restquerschnitt zerplatzt.
Dann nahm das Unglück seinen Lauf.
Wäre bei eingebauten Schrägseilen nicht passiert.
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Miami.Brücke8.jpg