Die Antwort von Herrn Heil habe ich so auch gehört.
Inzwischen geistert ja ein neuer Begriff durch die Politik, "Herdenimmunität", was einerseits negativ belegt klingt und gegenwärtig wohl
von der obersten Politik abgelehnt wird, weil offensichtlich falsch berechnet.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 97660.html
Kanzleramtschef Helge Braun hält die Strategie einer "Herdenimmunität" für untauglich im Kampf gegen das Coronavirus in Deutschland. "Um nur die Hälfte der deutschen Bevölkerung in 18 Monaten zu immunisieren, müssten sich jeden Tag 73.000 Menschen mit Corona infizieren", sagte Merkels oberster Corona-Bekämpfer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "
So hohe Zahlen würde unser Gesundheitssystem nicht verkraften und könnten auch von den Gesundheitsämtern nicht nachverfolgt werden. Die Epidemie würde uns entgleiten."
Ich habe daraufhin einmal einen Leserbrief / E-Mail an die Süddeutsche sowohl an MDR "Fakt ist" geschickt.
Zahlen ähnlich wie schon zuvor hier dargestellt.
Meine Frage an die Talkrunde :
wie wird von der deutschen Politik das Verhältnis der statistischen Daten zur Corona-Krise
Infiziert festgestellte Personen / getestete Personen bei der Festlegung von Maßnahmen bewertet ?
Kann daraus nicht abgeleitete werden, daß der gegenwärtige Infektionsgrad in Deutschland bei ca. 7 Millionen Einwohnern liegt.
Hintergrund :
Gesundheit - Kanzleramtschef: "Herdenimmunität" untauglich gegen Corona
Meine Recherche
Stand Heute 19.04.2020 14:00 Uhr vermeldet die WHO
https://www.worldometers.info/coronavirus/ 11:37 UTC
für Deutschland 143724 Infizierte durch Test festgestellt bei 1728357 Test, das ergibt ähnliche wie eine Wahlprognose
einen Faktor 0,0831 d.h. ein Anteil von 8,31 % Infizierten / getestete. Hochgerechnet auf 82 Mio Bevölkerung sind also
mindestens bereits 6,8 Mio d.h. ca. 7 Mio in Deutschland lebende Personen infiziert, nur mit einem hohen Anteil von
Personen, ohne sichtbare Symtome, das Ganze seit nunmehr ca. 30 Tagen. Trotz der Maßnahmen gegen Corona haben sich
damit im Schnitt täglich 227230 Menschen infiziert. Das ist der dreifache Wert den die Politik angibt, wenn man eine
natürliche Durchimmunisierung in 18 Monaten erreichen will. Die Todesfallzahlen liegen vergleichsweise zu anderen
Ländern absolut und auch relativ mit 4500 niedrig, obwohl im Schnitt um den Faktor 10 höher als bei Grippe.
Bei Anwendung der gleichen Relation erreichen folgende Länder gegenwärtig offensichtlich folgenenden
Grad der natürlichen Durchimmunisierung bei folgenden Todeszahlen, wobei geringe Werte Ausdruck der Stabilität des Gesundheitsystems sind.
Schweden 18,5 % bei 1511 Toten, 150 Tote / 1 Mio EW
USA 19,8 % bei 39015 Toten, 118 Tote / 1 Mio EW,
Spanien 21 % bei 20453 Toten, 437 Tote / 1 Mio EW,
Frankreich 32,7 % bei 19323, 296 Tote / 1 Mio EW
Italien 13,5 % bei 23227, 384 Tote / 1 Mio EW
Deutschland 8,31 % bei 4538 Toten, 54 Tote / 1 Mio EW
Österreich 8,19 % bei bei 443 Toten, 49 Tote / 1 Mio EW
Niederlande 20,4 % bei 3601 Toten, 210 Tote / 1 Mio EW
Schweiz 12,7 % bei 1368 Toten, 158 Tote / 1 Mio EW
Eine weitere natürliche Durchimmunisierung führt offensichtlich zu einer höheren Zahl der Todesfälle,
die man in einem bestimmten Zeitraum zulassen will.
Das ist sicher eine ethische Frage, die offensichtlich unterschiedlich beantwortet wird.
Man darf aber nicht vergessen, daß bei einer Lebenserwartung, um es einmal einfach zu rechnen von angenommenen
82 Jahren bei 82 Mio Einwohnern jährlich 1 Mio sterben und 1 Mio neu geboren werden, wenn die Gesellschaft konstant
bleibt. Wenn bei gegenwärtig angenommener Infektionsrate von 7 Mio EW aus den vorhandenen Zahlen bei gleicher Lauftzeit
70 Mio infizierte werden, bedarf es dazu der 10 fachen Zeit, d.h. statt bisher 4 Wochen etwa 40 Wochen verbunden mit
dann ebenfalls 40500 Todesfällen insgesamt, d.h. einem Anteil von 4,5 % in der Jahresstatistik.
Das sollte man bei der Versachlichung der Diskussion um Aufwand und Nutzen beachten.