Einhaltung der Prüffristen

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denizjustin
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Einhaltung der Prüffristen

Beitrag von denizjustin »

Hallo Kollegen,
ich hätte gerne eure Meinung zum einhalten der Prüffristen.
Ihr habt z.B Schulen (Prüffrist 12 Monate) Büros (Prüffrist 24 Monate)
zu Prüfen.
Seht ihr da ein Problem, wenn diese Prüffristen überzogen werden?
Oder muss ich diese streng einhalten?
Da bin ich mal gespannt über die Antworten.
Gruß dj
Ich helfe gerne, und jedem weiter. Was daraus gemacht wird liegt nicht in meinem ermessen.
Strom ist gefährlich.richt1
Ich gehe grundsätzlich davon aus, das jeder weiß was er tut, und Ahnung davon hat, wie er das hier erfahrene
umsetzt.
dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

Moin.

Ich sehe grundsätzlich kein Problem beim überschreiten der Prüffristen, wenn die Grundsubstanz überwiegend in Ordnung ist. Drei Monate ist meine persönliche Schmerzgrenze, bei obiger erfüllter Bedingung. Grundsätzlich sollte aber eine gute Argumentationskette zum Begründen der Fristenüberschreitung vorhanden sein. Beim Prüfen halte ich es eigentlich wie der KFZ-TÜV. Prüfmonat bleibt Prüfmonat. Es wird durch überziehung keine Zeit gechinscht. Das ist meine persönlich Ansicht.
Zu guter Letzt bleibt aber die Verantwortung beim Unternehmer, nicht beim Prüfer.

dwarslöper
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
Die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass sie die Reibungshitze für Nestwärme halten.
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

ich sehe es ähnlich.
Der Unternehmer ist für die Einhaltung der Prüffristen verantwortlich. Wenn er eine gute Ausrede (GeBe) hat, ist´s bis zu einem gweissen Punkt durchaus vertretbar.
"Bei uns war ein halbes Jahr Kurzarbeit. Entsprechend weniger wurden die AM benutzt", wäre durchaus plausibel.
"Wir hatten so viel zu tun und deshalb keine Zeit" ist eine schlechte Ausrede. Das habe ich bei einem Betrieb aus dem Baugewerbe gerade. Prüffrist 6 Monate und seit März 2012 abgelaufen...

Grundsätzlich gilt hier die Fürsorgeverantwortung als große Überschrift.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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arnim
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Beitrag von arnim »

Ich hatte das Thema auch. Musste dieses Jahr die Prüfung z.T. 5 Monate später machen(Bürogebäude Prüffristen 1 bis 2 Jahre). War z. T. wegen Prüfer, aber auch wegen mir(Beauftrager).
Stimmte dies dann mit FaSi und BG kurz schriftlich ab und bekam auch seitens BG grünes Licht. Aussage in etwa: bei den guten bisherigen Ergebnissen (Durchfallquote kleiner 0,2 % und "Durchfallern"), wäre das kein Problem. FaSi und ich sahen es ebenso. Nächster Prüftermin ist anlaog bei dem letzten Prüfdatum (also Prüftermin minus Überschrittene Zeit).

Wie unser Gesetzgeber oder im schlimmsten Fall die Stattsanwaltschaft das sehen würde, könnte wieder auf einem anderen Blatt stehen, da die nicht sagen "die Kirche im Dorf lassen".. :confused:

Bin mal auf weitere Meinungen gespannt.
Never too old to rock! (Homer Simpson):)
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denizjustin
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Beitrag von denizjustin »

Ich möchte es mal so ausdrücken:
1 Prüfer viele Prüflinge.
AG möchte keinen 2. Prüfer einstellen.
jetziger Prüfer möchte aber nicht Tag und Nacht prüfen müssen, um alles zu
packen.
Gruß dj
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dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

denizjustin hat geschrieben:Ich möchte es mal so ausdrücken:
1 Prüfer viele Prüflinge.
AG möchte keinen 2. Prüfer einstellen.
jetziger Prüfer möchte aber nicht Tag und Nacht prüfen müssen, um alles zu
packen.
Gruß dj
Moin.
Dann haben wir hier den klassischen Fall eines Orgisationsversagens. Hier kann wohl mit guten Gewissen von Geiz am falschen Platz sprechen. Wenn der eine Prüfer der vorhandenen Prüflingmenge nicht Herr werden kann, gibt es im Grunde genommen nur zwei Lösungen: a) einen zweiten, befähigten, Prüfer einstellen, oder b) ein Teil der Prüflinge extern Prüfen lassen.
Für dich gilt die AZO sowie dein Arbeitsvertrag mit Arbeitszeiten sowie auch Ruhezeiten. Dabei läßt sich doch schon mathematisch ermitteln wie es sich verhält mit Zeit-Prüfzeit-Prüfmittelmenge.
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
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denizjustin
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Beitrag von denizjustin »

dwarslöper hat geschrieben:Moin.
Dann haben wir hier den klassischen Fall eines Orgisationsversagens. Hier kann wohl mit guten Gewissen von Geiz am falschen Platz sprechen. Wenn der eine Prüfer der vorhandenen Prüflingmenge nicht Herr werden kann, gibt es im Grunde genommen nur zwei Lösungen: a) einen zweiten, befähigten, Prüfer einstellen, oder b) ein Teil der Prüflinge extern Prüfen lassen.
Für dich gilt die AZO sowie dein Arbeitsvertrag mit Arbeitszeiten sowie auch Ruhezeiten. Dabei läßt sich doch schon mathematisch ermitteln wie es sich verhält mit Zeit-Prüfzeit-Prüfmittelmenge.
Hallo dwarslöper,
ich habe für mich diese Zeiten schon ermittelt :cool:
Dann müsste aber alles perfekt ablaufen.
D.h pro Tag soviel Prüflinge. Aber Du weißt das die Realität immer anderst aussieht :D
Die AG sehen das ja auch immer anderst, dann heißt es flexibel arbeiten.
Gruß dj
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umsetzt.
DBY656
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Beitrag von DBY656 »

Hallo denizjustin,

bei den Prüffristen ist anzumerken das diese bei zu hoher Schadensrate kürzer gemacht werden müssen. Die 12 bzw. 24 Monate sind kein fixer Wert.
Durch die Überlastung wird künstlich ein Zeitdruck aufgebaut, der für Prüfungstätigkeiten schlicht und einfach nicht geduldet werden kann. Was passiert wenn ein kürzerer Prüfzyklus oder intensivere Prüfungen erforderlich wären?
Ein einfaches Beispiel dazu sind Leitungstrommeln:
Komplett abrollen und auf der gesammten Länge sichtprüfen, dazu auf Leiterbruch und Manipulationen (Reparatur durch nicht Befugte) prüfen, das dauert halt etwas länger.

Hier Pauschal zu versuchen eine ideale Lösung vorzuschlagen wäre sicher falsch, die muß von den Beteiligten selbst gefunden werden.

Gruß Markus
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denizjustin
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Beitrag von denizjustin »

DBY656 hat geschrieben:Hallo denizjustin,

bei den Prüffristen ist anzumerken das diese bei zu hoher Schadensrate kürzer gemacht werden müssen. Die 12 bzw. 24 Monate sind kein fixer Wert.
Durch die Überlastung wird künstlich ein Zeitdruck aufgebaut, der für Prüfungstätigkeiten schlicht und einfach nicht geduldet werden kann. Was passiert wenn ein kürzerer Prüfzyklus oder intensivere Prüfungen erforderlich wären?
Ein einfaches Beispiel dazu sind Leitungstrommeln:
Komplett abrollen und auf der gesammten Länge sichtprüfen, dazu auf Leiterbruch und Manipulationen (Reparatur durch nicht Befugte) prüfen, das dauert halt etwas länger.

Hier Pauschal zu versuchen eine ideale Lösung vorzuschlagen wäre sicher falsch, die muß von den Beteiligten selbst gefunden werden.

Gruß Markus
Einem Zeitdruck werde ich mich definitiv nicht aussetzen.
Jede Prüfung braucht seine Zeit, der eine Prüfling länger der andere kürzer.
Meine Prüfungen laufen auch sehr genau ab, und ich lasse mich auch auf nichts anderes ein.
Entweder man geht darauf ein, oder ich bin der verkehrte Mann :D
gruß dj
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Ich gehe grundsätzlich davon aus, das jeder weiß was er tut, und Ahnung davon hat, wie er das hier erfahrene
umsetzt.
Starkstromer
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Beitrag von Starkstromer »

Hallo,
die Prüffristen sind ja nicht verbindlich festgelegt, sondern Empfehlungen, die nach der Gebrauchs- und Gefährdungssituation zu überprüfen und anzupassen sind.

Es gibt ja Bereiche z.B. in Verwaltungen, da werden manche Geräte öfter zur Prüfung in die Hand genommen, als zum Gebrauch. Andere Geräte unterliegen einem starken Verschleiß.

Da ist die Elektrofachkraft gefragt. Einfach wird es, wenn diese Person den Betrieb genau kennt, dann kann er verantwortlich festlegen wo wann geprüft wird.

Wenn ein Anwender im Betieb das Gerät zur Prüfung nicht zur Verfügung stellt, wird es auch nicht geprüft. Erhöhte Unfallzahlen sind mir durch ungeprüfte Geräte, die im Schrank lagen nicht bekannt.

Gruß
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