Ich möchte mal behaupten das bei den meisten Maschinen und Anlagen Leitungslängen nur geschätzt und Pi*Daumen bestimmt werden können. Genaue Längen auf +/- 10cm oder so werden da kaum zu ermitteln sein.
In der EN60204-1 im Teil 18 der die kompletten Messungen an Maschinen erschlägt wird das Thema wie folgt behandelt:
Damit ist der Pi*Daumen-Faktor bereits in der Norm berücksichtigt - Größenordnung bedeutet ja nur das man bei absolut nicht passenden Werten hellhörig wird und so Dinge wie Übergangswiderstände der Messspitzen zu vernachlässigen sind.Der gemessene Widerstand muss der erwarteten Größenordnung entsprechen, die sich aus Länge, Quer-
schnitt und Material des(der) relevanten Schutzleiter(s) ergibt.
Der EFK die alles mit genauen Messwerten rausmessen will was nicht bei 3 auf den Bäumen ist wird diese Aussage in der Norm natürlich nicht gefallen...
In der Realität wird man sich anschauen welcher Querschnitt verlegt wurde, welche Leitungslänge grob vorhanden ist und dann das rechnerische Ergebnis mit dem Messergebnis vergleichen. Passt der Schutzleiterwiderstand halbwegs von der Größenordnung her ist das ganze in Ordnung, wenn ich aber rechnerisch 0,2Ohm Rpe erhalte und bei der Messung bekomme ich 2 Ohm als Ergebnis dann sollten alle Alarmglocken läuten.
Zumal in der Praxis durch leitfähige Maschinenbauteile der gemessene Wert sicherlich niedriger ausfällt als wenn man rein nur die Leitung misst - man müsste also den Schutzleiter zum zu messenden Betriebsmittel abklemmen um einen "sauberen" Messwert zu bekommen (was in der Praxis zumindest bei Wiederholprüfungen eher selten gemacht wird).