Dieses Forum beschäftigt sich mit folgenden Themen: E-Technik allgemein, E-Technik Grundlagen, Elektrische Energietechnik, Elektronik, Ausbildung in den Elektroberufen, Normen (z.B. DIN/VDE), Computer Hard- und Software
ich war gestern auf einem Erst-Helfer-Lehrgang. Eigentlich eine gute Sache. Nur bei Stromunfällen wird komisch reagiert. Anbei ein Auszug vom Lehrgang.
"Bei einem Stromschlag mit einer Stromspannung im Haushalt muss man nicht ins Krankenhaus, aber bei einem Stromschlag mit einer Stromspannung in der Industrie muss man sofort ins Krankenhaus"
Also Leute bitte daran denken. Ich wollte es hier nur erzählen damit ihr besser geschützt seid.
ich durfte jetzt zweimal auf den Lehrgang beim DRK Crailsheim. Durch meine Fahrtätigkeit hatte ich den Chef darauf angesprochen. Der Lehrgang war meiner Meinung nach richtig gut.
Da wurde aufgeteilt in Unfälle im Bereich Niederspannung und Hochspannung (über 1000V).
Und da wurde ganz klar vermittelt "... Nach einem Stromschlag muss der Betroffene auf jeden Fall in ärztliche Behandlung - egal, wie er sich fühlt. ..."
bettmann hat geschrieben:......... "... Nach einem Stromschlag muss der Betroffene auf jeden Fall in ärztliche Behandlung - egal, wie er sich fühlt. ..."
bettmann
Moin
Hat man mir ebenso beigebracht. Es können immernoch Spätfolgen auftreten.
Egal ob Privat oder Beruflich.
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
Die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass sie die Reibungshitze für Nestwärme halten.
Was mich dabei interessieren würde, warum die Probleme bis 24 Stunden nach der Durchströmung auftreten können.
Hat da jemand Infos zu, die ein medizinischer Laie verstehen kann?
In der letzten Sicherheitsunterweisung für EFKs wurde behauptet, dass ein Arzt unter gewissen Voraussetzungen auch schon früher Entwarnung geben und den Patienten entlassen könnte.
Ich muss nächste Woche mal in den Unterlagen der Unterweisung gucken ob ich dazu was genaueres finden kann.
ich war gestern auf einem Erst-Helfer-Lehrgang. Eigentlich eine gute Sache. Nur bei Stromunfällen wird komisch reagiert. Anbei ein Auszug vom Lehrgang.
Also Leute bitte daran denken. Ich wollte es hier nur erzählen damit ihr besser geschützt seid.
Dann hat der Typ da wohl gar keine Ahnung, was nach einer Körperdurchströmung alles passieren kann. Scheinbar hat der seinen Haushalt wohl <24V betrieben.
Es gibt Menschen, die sind unmöglich einfach und andere, die sind einfach unmöglich!
langer hat geschrieben:Was mich dabei interessieren würde, warum die Probleme bis 24 Stunden nach der Durchströmung auftreten können.
Hat da jemand Infos zu, die ein medizinischer Laie verstehen kann?
Elektrolyse ist (nur) ein Ansatz dazu, es gab mal ne gute Studie ( so um 2003 herum )aus einer Uniklinik in München dazu wo Patienten beobachtet worden sind die einen Stromunfall hatten.
Hierbei wurde festgestellt das es bis 24h nach einem Unfall noch zu Veränderungen des Blutbildes und somit zu Schädigungen kommen kann auch wenn in den ersten Stunden nach dem Unfall keine Auffälligkeiten am Patienten vorhanden waren.. ebenso Ohnmachtsanfälle od auch Herzversagen usw
Eine ähnliche Studie, allerdings mit Kindern und etwas anders aufgebaut
Auf meinem letzten EHK wurde das ganze ähnlich verharmlost..
Wenn man sich die entsprechenden IEC Normen anschaut, wird da sehr komplex zwischen verschiedenen Stromeinwirkungen unterschieden.
Mein Schluss aus der Lektüre: die Grenze, nach der man zum Arzt sollte, ist (bei Handkontakt und NF-AC) sekundenlanges Krampfen, sichtbare Brandmarken oder länger anhaltende Schmerzen im Arm oder Herzbereich.
Der häufige "kurz und schmerzhaft" Kontakt hat keine Dauerfolgen: solange man noch wegzucken konnte, war der Stromfluss nicht hoch (Herzrasen hat man dabei vor Schreck, nicht durch den Stromfluss).
Die Unterscheidung Haushalt / Industrie ist sehr grob. Badunfälle sind auch zuhause nicht ohne, es gab dort ja schon oft Todesfälle. Bei nasser Haut und großflächiger Durchströmung sollte man nicht sorglos sein, auch wenn man sich nochmal von alleine aufrappeln konnte...
Bis vor ca. 2 Jahren war es für die Ärzte klar ->24h EKG.
Die Vorgehensweise wurde allerdings als kalkulierbares Risiko nach Untersuchung eingeschätzt. So entscheidet der Arzt nach Untersuchung.
Für Ersthelfer ist das nicht zu unterscheiden. Oder kann jemand als Ersthelfer ein EKG auswerten und Chemie machen?
Meine Erfahrung mit Betroffenen. Solange sie sich wehren können wollen sie sich nicht untersuchen lassen.<<Das ist peinlich und ehrrührig>> Als Ersthelfer/Zuschauer sollte man aber daran denken, dass dem Betroffenen nicht nur aus Angst schlecht sein kann, sondern auch Herzrhythmusstörungen vorliegen könnten und das auch noch nach einiger Zeit.
Als Elektriker sollte viel wichtiger sein, wie ich das medizinische Personal an die Unglücksstelle lassen kann. (hier sollten die 5 Sicherheitsregeln auch im Stress verinnerlicht sein).
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (I.Kant)
Wenn ich mir das hier alles so durchlese dann müsste ich ja schon längst unter der Erde liegen, denn ich kann es schon gar nicht zählen wie oft ich während meiner Berufszeit Bekanntschaft mit dem elektrischen Strom geschlossen hatte.
Allerdings wurde 2011 eine Koronare Herzerkrankung bei mir festgestellt und ein vernarbter Infarkt den ich vorher nie gemerkt hatte.
Nach Ansicht der Ärzte hat natürlich immer das Rauchen die Schuld, über Stromschläge immer kein Kommentar.
Seitdem war ich natürlich vorsichtiger damit was das Arbeiten unter Spannung anbetrifft, aber es lässt sich ja nicht immer vermeiden.