NYY als Solarleitung?
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1515
- Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
- Wohnort: Nideggen
- Kontaktdaten:
NYY als Solarleitung?
Tatsächlich ist (je nach Hersteller) das ganz normale NYY bei Ader/Ader bis 1,8kV DC ausdrücklich zugelassen. Bei längeren Strecken, - besonders bei Erdverlegung -, wäre das also vorzuziehen.
Ein einfaches NYY 5x6mm² ist um einiges günstiges als 4 Stück PV Leitung in 6mm² (und eine Ader wäre noch "über") mal abgesehen von den zusätzlichen Schutzmaßnahmen bei einer Erdverlegung von Solarleitung.
Warum wird das so selten gemacht?
Selbstverständlich ist das im unmittelbaren Anschlußbereich an den Modulen nur mit Solarleitung sinnvoll aber mir geht es um die längeren Wege (PV auf Garage, am Gartenzaun etc.)
Ein einfaches NYY 5x6mm² ist um einiges günstiges als 4 Stück PV Leitung in 6mm² (und eine Ader wäre noch "über") mal abgesehen von den zusätzlichen Schutzmaßnahmen bei einer Erdverlegung von Solarleitung.
Warum wird das so selten gemacht?
Selbstverständlich ist das im unmittelbaren Anschlußbereich an den Modulen nur mit Solarleitung sinnvoll aber mir geht es um die längeren Wege (PV auf Garage, am Gartenzaun etc.)
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 115
- Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 23:29
Re: NYY als Solarleitung?
Moin,
mal kurz gegoogelt.. Hier wird das ganze ausgiebig diskutiert:
https://www.photovoltaikforum.com/threa ... /?pageNo=1
Grundsätzlich scheint Solarkabel doppelt isoliert zu sein. Und das ist wohl notwendig, weil bei etwaigen Kurzschlüssen kein Sicherungselement den DC-Strom abschaltet. Folglich hätte man im Falle eines Kurzschlusses dauerhaft einen Strom über die Kurzschlussstelle fließen, und somit eine potentielle Brandgefahr. Deshalb die doppelte Isolierung.
Das ist zumindest das, was ich nach dem Überfliegen der o.g. Diskussion mitgenommen habe.
Man könnte folglich NYY-O Einzelader als Solarleitung verwenden. Aber ob man dann immernoch soviel spart? Zumindest im Erdreich dürfte das aber wohl trotzdem sinnvoll sein..
mal kurz gegoogelt.. Hier wird das ganze ausgiebig diskutiert:
https://www.photovoltaikforum.com/threa ... /?pageNo=1
Grundsätzlich scheint Solarkabel doppelt isoliert zu sein. Und das ist wohl notwendig, weil bei etwaigen Kurzschlüssen kein Sicherungselement den DC-Strom abschaltet. Folglich hätte man im Falle eines Kurzschlusses dauerhaft einen Strom über die Kurzschlussstelle fließen, und somit eine potentielle Brandgefahr. Deshalb die doppelte Isolierung.
Das ist zumindest das, was ich nach dem Überfliegen der o.g. Diskussion mitgenommen habe.
Man könnte folglich NYY-O Einzelader als Solarleitung verwenden. Aber ob man dann immernoch soviel spart? Zumindest im Erdreich dürfte das aber wohl trotzdem sinnvoll sein..
- SPS
- Beiträge: 6028
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten:
Re: NYY als Solarleitung?
Fachzeitschrift de zum ThemaErd- und kurzschlusssichere Verlegung
https://www.elektro.net/5891/verlegung- ... er-praxis/
Mit freundlichem Gruß sps
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1515
- Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
- Wohnort: Nideggen
- Kontaktdaten:
Re: NYY als Solarleitung?
Danke für eure Gedanken/Links!
Die Einzeladern einer NYY sind nach außen doch auch doppelt isoliert? Eine erhöhte Erdschlußgefahr sehe ich deshalb nicht.
Und die fehlende interne doppelte Isolierung ist in Anbetracht der „üblichen“ Verlegung von einzelnen PV Leitungen im Bündel doch sehr relativ. Die Solateure beherzigen die Empfehlung der möglichst nahen Verlegung von Plus und Minus sehr gut
Zumindest im Boden wäre mir die Gefahr eines Isofehlers mit anschließendem Brand auch herzlich egal. Denn im Gegensatz zur Verlegung auf Holz (!) o.ä. wäre eine ordnungsgemäß in Sand verlegte NYY vor jeglicher Beschädigung geschützt. Denn genau die mögliche Beschädigung bei „luftiger“ Verlegung ist doch der Grund für die doppelte Isolierung.
Spannungsmäßig ist das gemäß den angegebenen Quellen jedenfalls ok.
Die Einzeladern einer NYY sind nach außen doch auch doppelt isoliert? Eine erhöhte Erdschlußgefahr sehe ich deshalb nicht.
Und die fehlende interne doppelte Isolierung ist in Anbetracht der „üblichen“ Verlegung von einzelnen PV Leitungen im Bündel doch sehr relativ. Die Solateure beherzigen die Empfehlung der möglichst nahen Verlegung von Plus und Minus sehr gut
Zumindest im Boden wäre mir die Gefahr eines Isofehlers mit anschließendem Brand auch herzlich egal. Denn im Gegensatz zur Verlegung auf Holz (!) o.ä. wäre eine ordnungsgemäß in Sand verlegte NYY vor jeglicher Beschädigung geschützt. Denn genau die mögliche Beschädigung bei „luftiger“ Verlegung ist doch der Grund für die doppelte Isolierung.
Spannungsmäßig ist das gemäß den angegebenen Quellen jedenfalls ok.
- Elt-Onkel
- Null-Leiter
- Beiträge: 7762
- Registriert: Donnerstag 25. März 2004, 01:08
- Kontaktdaten:
Re: NYY als Solarleitung?
Hallo,
NYY legt niemand auf's (Flach)Dach, weil die Schwerktaft es nicht schafft, die Bögen an den Boden zu ziehen.
Elektrisch ist das völlg o.k.
...
NYY legt niemand auf's (Flach)Dach, weil die Schwerktaft es nicht schafft, die Bögen an den Boden zu ziehen.
Elektrisch ist das völlg o.k.
...
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1515
- Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
- Wohnort: Nideggen
- Kontaktdaten:
Re: NYY als Solarleitung?
Sag ich ja, es geht mir um die Verwendung im Boden bei längeren Distanzen.
- Elt-Onkel
- Null-Leiter
- Beiträge: 7762
- Registriert: Donnerstag 25. März 2004, 01:08
- Kontaktdaten:
Re: NYY als Solarleitung?
Hallo,
genau dafür ist das NYY gedacht.
Ausserdem für:
- Unterwasser
- Im Beton
Deckt Niederspannung komplett ab.
Und i.d.R. billiger als NYM.
Deswegen bauen wir es oft anstelle von NYM ein.
NAYY gibt es ab 4x16.
Das ist dann vergleichbar einem NYY 2x20 (was es so nicht gibt).
Da sollte man mal die Preise vergleichen.
Bevor ich ein NYY 2x16 verlege, nehme ich lieber ein NAYY 4x16.
Das ist entschieden einfacher zu bändigen.
Einen Übergang vom NAYY 4x16 zu zwei Gummiisolierten Strings in 10mm² kann man prima mit Gießharzmuffen herstellen.
Da braucht man keine Angst wegen der Al-Cu Übergänge zu haben.
...
genau dafür ist das NYY gedacht.
Ausserdem für:
- Unterwasser
- Im Beton
Deckt Niederspannung komplett ab.
Und i.d.R. billiger als NYM.
Deswegen bauen wir es oft anstelle von NYM ein.
NAYY gibt es ab 4x16.
Das ist dann vergleichbar einem NYY 2x20 (was es so nicht gibt).
Da sollte man mal die Preise vergleichen.
Bevor ich ein NYY 2x16 verlege, nehme ich lieber ein NAYY 4x16.
Das ist entschieden einfacher zu bändigen.
Einen Übergang vom NAYY 4x16 zu zwei Gummiisolierten Strings in 10mm² kann man prima mit Gießharzmuffen herstellen.
Da braucht man keine Angst wegen der Al-Cu Übergänge zu haben.
...
-
- Beiträge: 13786
- Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57
Re: NYY als Solarleitung?
Moin Thomas,
wenn es, wie SPS wohl verlinkt hat, um die kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegung geht, dann empfiehlt sich die VDE 0100-520:2023-06 als Lektüre. Im Abschnitt 521.11 werden wir fündig.
- Einzelleiter mit ausreichend Abstand oder in eigenen Kanälen bzw. Rohren
- einadrige Kabel (VDE 0276-603), einadrige Mantelleitungen, Gummischlauchleitungen
- zugängliche Mantelleitungen mit mechanischem Schutz
- Aderleitungen (NSGAFöu und ähnliches)
- Kabel im Erdreich
Dies ist nur die Kurzfassung - bitte die Norm lesen.
Bei Erdkabeln wird es insofern schwierig, wenn sie das schützende Erdreich verlassen.
Gruß Olaf
wenn es, wie SPS wohl verlinkt hat, um die kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegung geht, dann empfiehlt sich die VDE 0100-520:2023-06 als Lektüre. Im Abschnitt 521.11 werden wir fündig.
- Einzelleiter mit ausreichend Abstand oder in eigenen Kanälen bzw. Rohren
- einadrige Kabel (VDE 0276-603), einadrige Mantelleitungen, Gummischlauchleitungen
- zugängliche Mantelleitungen mit mechanischem Schutz
- Aderleitungen (NSGAFöu und ähnliches)
- Kabel im Erdreich
Dies ist nur die Kurzfassung - bitte die Norm lesen.
Bei Erdkabeln wird es insofern schwierig, wenn sie das schützende Erdreich verlassen.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794