FI Messung

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E-Jens
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Re: FI Messung

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

fertig ist es erst, wenn du die Ursache gefunden hast.
Ich würde mit den Geräten anfangen und wenn dort nichts zu finden ist, mit der festen Installation weiter machen.
Was für Geräte sind angeschlossen? Manchmal ist es nur der "normale Einschaltstrom" eines Gerätes.
Gruß Jens
Probator
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Re: FI Messung

Beitrag von Probator »

8F3 und 8F5 sind auffällig.

Wenn du abschalten darfst, machst du erst mal eine Isolationsmessung mit 500V (zur Not 250V).
Erst mal nur den RCD abschalten (Sicherungen bleiben an, Geräte bleiben dran).
Hier willst du dann Werte über 10 MegaOhm sehen (Pi mal Daumen).
Wenn du die nicht siehst, schaltest du alle Sicherungen aus und misst nach jeder Sicherung.

Kann aber sein, dass sich der Fehler über die Neutralleiter verteilt. Im Zweifel alle Neutralleiter aus der Klemme raus (Sicherungen bleiben aus!) und die Prüfspitze einzeln an jeden Neutralleiter halten.
Vielleicht findest du einen auffälligen Stromkreis deutlich unter 1 MegaOhm.
Wenn du einen gefunden hast, bleibst du mit dem Messgerät mal am Verteiler stehen. Kann dein Messgerät eine Dauer-Messung? Dann lass einen Kollegen bei laufender ISO-Messung nacheinander alle Geräte aus den Steckdosen abziehen. Wenn dein ISO-Messwert irgendwann schlagartig nach oben springt, schreist du "Stopp" und den Stecker, den der Kollege dann in der Hand hält - das ist dein Übeltäter.

Kann aber auch sein, dass du Pech hast und Relais oder Schaltnetzteile in den Geräten sitzen - dann ist deine ISO-Messung nutzlos und du hast trotzdem Ableitströme.

Wie oft fliegt der FI? Wenn das so im Takt einer halben Stunde ist: Steck den Kühlschrank ab.
Wenns der nicht ist, sind es die Heizelemente.
h1723c
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Re: FI Messung

Beitrag von h1723c »

SPS hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 21:03 Ich komme, wenn ich von oben nach unten auf Drehstrom rechne auf
L1= 3,1+0,3+3,2= 6,6 mA
L2= 0,3+5,6+2,2= 8,1 mA
L3= 4,9+3,1 =8,0 mA

Rechnung auf der verlinkten Seite
Alles als Einheit mA annehmen. Direkt geht dort nicht A mit soviel Nachkommastellen.
Also hat der RCD gesamt nur 1,45 mA Fehlerstrom

Fallen im ungünstigsten Fall L1 und L3 aus, hat der RCD die vollen 8,1 mA von L2. (Sicherungen ausgelöst oder nur Verbraucher ausgeschaltet ...)
Da ist, die grenze von 9 mA fast erreicht.
dank1

Ich hab' mir das jetzt nochmal mit ner Skizze veranschaulicht... Es ist wirklich so, dass sich da ein Sternpunkt auf dem PE bildet und der Ableitstrom des einen Außenleiters dann über den anderen zurückfließt, und der FI kriegt nichts von mit. Faszinierend.
pe-sternpunkt.jpeg
Olaf S-H
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Re: FI Messung

Beitrag von Olaf S-H »

h1723c hat geschrieben: Donnerstag 30. November 2023, 11:54 ... Es ist wirklich so, dass sich da ein Sternpunkt auf dem PE bildet und der Ableitstrom des einen Außenleiters dann über den anderen zurückfließt, und der FI kriegt nichts von mit. Faszinierend. ...
Moin h1723c,

wenn sich hinter dem FI eine Verbindung zum PE befindet, sollte der FI dies schon mitbekommen. Das ist nämlich seine Aufgabe.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
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Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
ThomasR
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Re: FI Messung

Beitrag von ThomasR »

Nö, wenn der Fehlerstrom auf allen Phasen symmetrisch ist bekommt der RCD davon gar nichts mit. Ist gespenstisch weil das gerade in Altanlagen mit den schleichenden Isofehlern bei gleicher Entwicklung auf allen Phasen/Leitungen zu unerkannten Leckströmen und Gefahren führen kann. Die Fehlerströme fließen ja aber IM RCD summieren sie sich zu NULL.

Ein RCD funktioniert z.B. bei Motoren ja auch ohne N.
Olaf S-H
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Re: FI Messung

Beitrag von Olaf S-H »

Moin Thomas,

die Skizze ist nicht eindeutig. Ich gehe davon aus, dass rechts neben dem FI die Verbraucher sind. Wenn diese einen Sternpunkt bilden und auf dem PE liegen, bekommst Du da nichts eingeschaltet. Wenn rechts neben dem FI der Trafo abgebildet ist, dann hängt der N in der Luft. Eine Funktion ist dann im Netz auch nicht gegeben.

Gruß Olaf
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ThomasR
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Re: FI Messung

Beitrag von ThomasR »

Doch, genau so kannst das einschalten!

Führe ich gern mit Video vor, konnte ich auch kaum glauben.

Im Ergebnis ist ein 4-poliger RCD nur für „plötzlich“ auftretende einphasige Fehlerströme zu gebrauchen. Zweipolige oder FI/LS sind da erheblich sicherer.
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SPS
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Re: FI Messung

Beitrag von SPS »

ThomasR hat geschrieben: Freitag 1. Dezember 2023, 18:43 Doch, genau so kannst das einschalten!

Führe ich gern mit Video vor, konnte ich auch kaum glauben.

Video dafuer1 dank1
Mit freundlichem Gruß sps
ThomasR
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Re: FI Messung

Beitrag von ThomasR »

So, ein Video habe ich gemacht aber wie bekomme ich das hier rein? Im Forum sind nur 1MB Anhänge erlaubt, das Video hat aber 43MB :confused:
Dateianhänge
Aufbau Fehlerstromsummierung im RCD.jpg
Joachim
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Re: FI Messung

Beitrag von Joachim »

Lade es doch auf Youtube hoch und verlinke es hier... :)
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