Steckbare Wallbox 11kW

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E-Jens
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

der Netzbetreiber möchte doch nur wissen, wie viel Strom seine Anlage liefern können muss. Sonnst merkt er, dass seine Anlage zu klein ist, wenn die Sicherungen im Straßenverteiler durchbrennen.
Eine Wallbox als mobile Lösungen zu nutzen klärt sich, wenn diese das erste Mal auf den Boden gefallen ist. Die ganzen Notladekabel sind nicht ohne Grund mechanisch stabiler gebaut.
Gruß Jens
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Elt-Onkel
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja. Der NB merkt es in den Zahnarzt-Vorstadt-Siedlungen, dass die NH-Sicherungen in den Straßenverteilern
regelmäßig durchbrennen.

Abhilfe:
Dickere Kabel verbuddeln, und adequate Sicherungen installieren.
Ist doch einfach.

Da braucht niemand was melden, was er im Kofferraum spazierenführt.

Bei uns legt eon als Straßenkabel nun statt NAYY 4x150 jetzt NAYY 4x240.
Ich wäre ja für 2 x NAYY 4x150.

Das ist ja nur Niederspannung.

Im Mittelspannungsnetz wird es viel spannender.
Wir zertifizieren nach DIN -AR-N 4110 zum Anschluß für Anlagen über 135 kW.
Im E9-Bogen sind oftmals nichtmal die Netzbetreiber in der Lage korrekte Vorgaben zu formulieren.
Das Fachwissen fehlt.
Wie soll denn das dann auf der nächsten unteren Ebene funktionieren ?
Dazu kommen die privaten "Kraftwerke" als Netzeinspeiser.
Die sind völlig unkontrolliert, weil nicht zertifizierungspflichtig.

Jetzt rechnen wir mal provokativ:

Eine Anliegerstraße mit 20 Wohneinheiten und 10 Häusern hatte bisher je Wohneinheit einen
(durchschnittlichen) Anschlußwert von 17 kW.
Nun installieren alle Häuser eine 135 kW - Einspeise-Anlage.
Das sind dann 1350 kW.
Davon ziehen wir die obigen 340 kW ab.
Bleiben rund 1'000 kW.
Wie soll das dort befindliche NAYY 4x150 verkraften ?

Die Politiker sind sich offensichtlich nicht im klaren, wieviel Kupfer und Alu demnächst zu vergraben ist.
Zusätzlich kommt die Oberwellenproblematik.


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lagerregal
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von lagerregal »

Elt-Onkel hat geschrieben: Montag 23. Oktober 2023, 05:30
Wir zertifizieren nach DIN -AR-N 4110 zum Anschluß für Anlagen über 135 kW.
Ihr seid eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für Erzeugungsanlagen nach DIN EN ISO/IEC 17065?
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Elt-Onkel
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

wir arbeiten als Subunternehmer für MOE und DNV.


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lagerregal
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von lagerregal »

Also erstellt ihr Anlagenzertifikate, was das absolute Maximum an Bürokratie ist, was möglich ist, aber auf der anderen Seite beschwerst Du dich darüber dass man Ladestationen beim Netzbetreiber anmelden soll? ;)
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Elt-Onkel
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ab 135 kW ist eine andere Welt.

Was wir zertifizieren ist für Mittelspannung (10 / 15 / 20 / 30 kV) und Hochspannung 110 kV.

Wenn eine 14 MW-Anlage U(c) mal so eben um 20% überschreitet finden das die anderen Netzkunden nicht so toll.
Ergo muss da schon Reglementierung sein.
Die Heimwerker-Erzeugungsanlagen mit den 600 (800) Watt werden ja kaum eine dynamische Netzstützung hinbekommen.

Es ging bei der Ausgangsfragestellung um die Daten von 'Ottonormalverbraucher'.

Die Erzeugungsanlagen ab 135 kW haben alle eine Fernwirkmöglichkeit durch den NB.


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Elt-Onkel
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

und glaube niemand, dass die 4110 in Stein gemeisselt ist.

Fehlerfrei ist die nicht.

Die Väter (und Mütter) der Norm werfen munter deutsche und englische Begriffe durcheinander.

Seit geraumer Zeit bemängele ich die Darstellung vom Q-U-Schutz.

Im Logik-Bereich gibt es: AND / OR / NOR / XOR / usw.
In der 4110 wird anstelle von 'AND' das Wort 'und' verwendet.
Das ist schon Mist.
Wenn es noch heisser wird, dann ein kaufmännisches-und, eine aufgestellte 8.
Das ist dann völliger Blödsinn.
Man möge sich an die eingeführten Logik-Verknüpfungen halten.

Mein Einwand bezüglich Seite 111:
.
Q-U-Schutz_Seite111_a.jpg
.

Aber das ist vielleicht ein Beitrag für "Normen und Vorschriften".


...
lagerregal
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von lagerregal »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 00:12 ab 135 kW ist eine andere Welt.
Noch.. Demnächst (ab 01.01.24?) soll für Anlagen bis 500 kW ja die 4105 gelten, und erst darüber hinaus die 4110 inkl. Zertifizierung. Jedenfalls so wie ich das verstanden habe. So 100% eindeutig ist das für mich irgendwie noch nicht. (Leistungsgrenzen 270 / 500 kW?)

https://www.erneuerbareenergien.de/tech ... -einfacher

Ist auf jeden Fall n Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde. Durfte mir einmal den Spaß mit nem Zertifikat für ne 200 kW Anlage antun, reicht dann auch.
Corioliskraft
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Corioliskraft »

Hallo,

Anlagenzertifikate gehen ja noch. Die Konformitätserklärung soll doch das große Problem sein. (Wurde mir so gesagt)
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Elt-Onkel
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Re: Steckbare Wallbox 11kW

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
lagerregal hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 21:38
Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 00:12 ab 135 kW ist eine andere Welt.
Noch.. Demnächst (ab 01.01.24?) soll für Anlagen bis 500 kW ja die 4105 gelten, und erst darüber hinaus die 4110 inkl. Zertifizierung. Jedenfalls so wie ich das verstanden habe. So 100% eindeutig ist das für mich irgendwie noch nicht. (Leistungsgrenzen 270 / 500 kW?)

https://www.erneuerbareenergien.de/tech ... -einfacher

Ist auf jeden Fall n Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde. Durfte mir einmal den Spaß mit nem Zertifikat für ne 200 kW Anlage antun, reicht dann auch.
Die neuen Ideen streuen nur Sand in die Augen.

Alles bis 500 kW wird auch Bestandsanlagen mit Ereiterung in die Größe betreffen.
Man hat sich erweichen lassen, um die Aldi- und Lidl- Dächer billiger zu bestücken.

Die "richtigere Richtung" wäre alles ab 50 kW nach Vorgbe der Netzbetreiber zu bauen,
und deren Inbetriebsetzung zu kontrollieren.

Man kann natürlich alle Reglementierungen fallen lassen.
Genau so schnell werden dann die Netze in die Grütze gehen.
Dann werden wir bald "Amerikanische Verhältnisse" bekommen.
Der Deutsche Verbraucher ist es gewohnt, pro Jahr etwa 15 Minuten keinen Strom zu haben.
Weichen wir die Konformität auf, werden im gleichen Zuge die Zeiten von Stromunterbrechungen steigen.
Ist doch ein vollkommen logisches Ergebnis.
Ich hatte es oben schon geschrieben.
Der NB müsste schon heutzutage einen korrekt ausgefüllten E9-Bogen dem Neustromerzeuger zur Verfügung stellen.
Weil es aber beim NB zuwenig Fachpersonal gibt, kommen manchmal wirre Vorgaben beim Kleinerzeuger an.
Das jobbt dann nicht.
Wenn nun die Grenzen und Qualitäten weiter reduziert werden, fällt die Versorgungssicherheit.
Ergo steigt die Summe der Zeiten der Stromausfälle, weil dann irgendwo in einer höheren Ebene der Technik auffällt,
dass unklare oder unzulässige Netzbelastungen zustande kommen.
Dann macht es eben mal schnell "poff", und der Leistungsschalter schaltet ab.
Leider sind Leistungsschalter keine Lichtschalter im Wohnzimmer.
Die Anzahl der Schaltzyklen ist begrenzt.
Ergo müssen die dann häufiger ersetzt werden.
Also steigen die Kosten, und die Versorgungszeiten mit Null Volt.
Im Fachdeutsch: Zero-Power-Mode.
Das gibt wieder neue Kosten für den Verbraucher.


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