VDE Vorschriften Hilfe

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
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maximilian
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VDE Vorschriften Hilfe

Beitrag von maximilian »

Hallo,

ich bräuchte ein wenig hilfe. Ich habe Elektriker gelernt bin aber seit ca 7 jahren raus aus dem Gewerk. Bin aber immer wieder auf baustellen tätig.
So auch am Wochenende. Dort sah ich wie der Elektriker NYM Leitungen im Estrich ohne jeglichen Schutz verlegt hatte(Rohre usw.). Desweiteren (Industriebau) wurden ausschließlich 1,5qmm verlegt, auch zu 16A CEE Steckdosen. Zu kl. Wandverteilern mit 16A/32A CEE Stecktosen und 16A STeckdosen wurde nur ein 4qmm NYM verlegt usw...
Als ich noch aktiv als Elektriker gearbeitet habe da war das nicht erlaubt. Hat sich da was geändert? Ausserdem ist, meiner Meinung nach, die Verlegung der Leitungen sehr schlampig ausgeführt worden. Schellenabstand über 100cm, Rohre nur mit Kabelbinder befestigt, mitten über die wand usw...
Gibt es da keine Vorschriften über die Verlege Art??
Das problem ist auch das es ein Neubau ist und die Architekten sind für das Elektro Gewerk nicht zuständig da die Fa. direkt vom Bauherrn bestellt wurde.
Kann man da irgendetwas machen??
Danke schon mal für eure hilfe,

Maximilian
Zitteraal
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Beitrag von Zitteraal »

maximilian hat geschrieben:die Fa. direkt vom Bauherrn bestellt wurde.
Kann man da irgendetwas machen??
Weshalb denn? Das ist eine Sache zwischen den Beteiligten, zu denen Du ja offensichtlich nicht gehörst.

Bist Du gefragt worden?

VDE-Vorschriften gibt es übrigens nicht, VDE-Normen allerdings schon...


Gruss vom Zitteraal
Liebe Grüße, Bernd
maximilian
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Beitrag von maximilian »

Ich bin gefragt worden. Die Architekten kenne ich sehr gut und die haben bedenken das das alles so seine richtigkeit hat.
Dem Bauherrn kommt das auch schon langsam komisch vor.
Kann man sich denn irgenwo VDE "Normen" runterladen oder nachsehen?
Die ausführende Fa. ist eine Elektrofirma. Aber der "ausführende" Elektriker hat nur eine grosse klappe und scheinbar keine Ahnung...
Danke
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Momo
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Beitrag von Momo »

Dann sollte der Architekt den Bauherren informieren, daß aus seiner Sicht die E-Installation nicht korrekt ist.
Mehr kann er nicht machen, da er kein Vertragspartner ist.
maximilian
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Beitrag von maximilian »

Ich hab nur gedacht das es Normen gibt die für jeden einzusehen sind.
Ich denke das wäre auch gut da selbst ein laie kontrolieren sollte ob sein Elektriker alles richtig macht.Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser!!!
Ausserdem sind Architekten offt mit der E Installation überfordert.
Ich weis das er sich nen E-Ing. holen kann. Aber eine Info vorab ist sicher nicht schlecht.
Gibt es denn Irgend ein Portal wo man VDE Normen einsehen kann.
Denn NYM Leitungen im Estrich kann ja nicht erlaubt sein oder?
Zitteraal
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Beitrag von Zitteraal »

maximilian hat geschrieben:Ich hab nur gedacht das es Normen gibt die für jeden einzusehen sind.
Gibt es kostenlos nicht, nur gegen Bares. Der VDE hat damit quasi die "Lizenz zum Gelddrucken".
Ich denke das wäre auch gut da selbst ein laie kontrolieren sollte ob sein Elektriker alles richtig macht.Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser!!!
Selbst ausgewiesene Fachleute tun sich des öfteren schwer, die VDE-Normen zu interpretieren. Ein Laie ist da völlig beim Hintern.
Ausserdem sind Architekten offt mit der E Installation überfordert.
Diese Spezies überfordert eher die armen E-Installareure!:rolleyes:
Ich weis das er sich nen E-Ing. holen kann. Aber eine Info vorab ist sicher nicht schlecht.
Wäre sicherlich nicht schlecht. Wenn die Firma solvent ist, kann man auch warten, bis es "raucht" und dann Schadenersatz bzw. Nachbesserung fordern. Aber "Gutachter" scheint mir der bessere Weg. Sollte der Mängel in der Ausführung feststellen, Gutachterhonorar von der Rechnung abziehen.
Gibt es denn Irgend ein Portal wo man VDE Normen einsehen kann.
Nein.
Denn NYM Leitungen im Estrich kann ja nicht erlaubt sein oder?
Ist imo erlaubt, auch quer durch den Raum. Der E-Strich darf jedoch nicht gerüttelt werden.


Gruss vom Zitteraal
Liebe Grüße, Bernd
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo maximilian,

VDE-Normen zum runterladen wirst du nirgends finden. NYM darf unter bestimmten Umständen im Beton direkt verlegt werden. Schellenabstände von 1m sind natürlich nicht zulässig. Die anderen Dinge per Ferndiagnose zu klären ist eher nicht möglich. Hier ist aber vorab schon was grundsätzlich falsch gelaufen. Wie was verlegt wird und was verlegt wird bestimmt eigentlich der Bauherr (wenn Vorschriftenkonform), nur wo es kein Pflichtenheft gibt ist man der Willkür des ausführenden Dienstleisters natürlich ausgeliefert.
Bei den geschilderten Mängeln würde ich einen neutralen E-Meister oder ggf. einen Gutachter einschalten. Oft hilft auch der Hinweis dies tun zu wollen schon weiter.
maximilian
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Beitrag von maximilian »

Ich hab den Archis vorgeschlagen alles zu Fotographieren und mal mit dem Bauherren zu reden.
Gutachter kosten ne stange, aber das wird ihnen nicht erspart werden.
Mich perönlich ärgert nur immer eine solche pfuscherei. Ich habe mich immer bemüht nach den vorschriften zu handeln. Aber hier ist wirklich hopfen und malz verloren.
Zu der solventen Fa. naja denen gehts scheinbar nicht so gut. Und der Bauherr hat die Fa auch nur genommen weil er nicht will das sie untergeht...
Das ist doppelt ärgelich. Erst hilft er der Fa und dann wird er auch noch mit solchem pfusch dafür belohnt.
Danke nochmal
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Jeff1
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Beitrag von Jeff1 »

Mir ist so, als ob das hier ein Bau ist, bei dem man zwar an allen Ecken und scheinbar um jeden Preis sparen will, die Folgen des Sparens sollen aber nicht eintreten.

Selbst wenn es VDE-Bestimmungen zum Free-Download gäbe, würden sie sich dann nicht automatisch erfüllen, bzw. würden sie nicht automatisch eingehalten werden.

Ich halte es für legitim, wenn ein Architekt baut (bauen lässt) und ein Elektriker das Elektrische klärt. Nur:

Klare Fragen:
Wer macht die Elektro-Planung?
Wer macht die Elektro-Bauleitung/Qualitätssicherung?

Wenn es nur einen Architekten und einen Elektro-Installateur gibt, muss letzterer für die beiden Fragen (Planung und Bauleitung Elektro) gradestehen. Das muss ihm klar sein, dazu muss er beauftragt sein. Einfach drauflosbauen geht nicht. Man sieht ja, was daraus wird.

Besser:
Einer (eine Fa.) plant (und macht gegebenenfalls Bauleitung).
Einer (eine Fa.) installiert und hat auf die planende/bauleitende Fa. zu hören und dieser das Aufmaß/die Abrechnung zur Prüfung vorzulegen.

Sparen kann man mit nur einem drauflosinstallierenden und drauflosabrechnenden Elektroinstallateur sicher nicht.

Gruß Jeff1
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