Übersicht über Kabelquerschnit / Absicherung von ALU / CU

Hier geht es um allgemeine Normen der Elektrotechnik, Auslegungen und deren Anwendung
MICKY

Übersicht über Kabelquerschnit / Absicherung von ALU / CU

Beitrag von MICKY »

Hallo,

kann mir jemand sagen wo ich eine Übersicht über die max. Absicherung von ALU / CU Hausinstallationen finde?

Also z.B. 1,5 CU mit 16 A

Aktuelle Frage: Mit welcher Absicherung kann man alte ALU-Installationen in Wohnungen aus OST-Zeiten betreiben.

Vielen Dank.
Rainer
Heimwerker

Beitrag von Heimwerker »

Hallo MICKI,

erstmal Willkommen im Forum !

Für Kupfer gibt es folgende Tabelle:

Bild

Anmerkung: Diese Werte gelten für 30°C

Für Alu habe ich keine da, im Allgemeinen muss man aber immer einen Querschnitt höher als bei Cu wählen.
MICKY

Beitrag von MICKY »

Danke für die schnelle Antwort,

Dann nehm ich doch besser einen 10 A Automaten, nur um ganz sicherzugehen.

Viele Grüße
Rainer
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Micky,

so einfach geht das nicht! Querschnitt ermitteln und dann sagen 10 A passt.

Es kommt auch darauf an, wie lange die Leitung ist. Man kann eine Aluleitung von 50 m Länge und 1,5mm² nicht einfach mit 10 A absichern, weil dann das Risiko besteht, dass der LS-Schalter nicht rechtzeitig bei einem Körperschluss, oder einem Kurzschluss abschaltet.

Die von Heimwerker gelieferte Tabelle ist auch nicht ganz korrekt. Wenn Du mal genau hinschaust, dann scheint B1 und B2 das gleiche zu sein. Bzw. es wird suggeriert, dass der Unterschied darin besteht, ob auf einen Fussboden verlegt wird, oder nicht.

Ausserdem zeigt die Tabelle auch nicht, dass es nicht nur eine Verlageart A gibt sondern die Verlegearten A1 und A2.

Alle Verlegearten mit dem Indizee 1 beziehen sich auf Einzeladern, die Verlegearten mit dem Indizee 2 beziehen sich auf mehradrige Leitungen oder Kabel.


Gruß

Karl
glöckchen
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Beitrag von glöckchen »

Ich würde dir empfehlen ein Tabellenbuch zu kaufen, oder in der VDE Normenreihe zu stöbern, da gibt es nette Bücher.

Dir Heimwerker - als Bastler - empfehle ich dies auch, kann ja nicht schaden aktuelle Literatur zu haben, so sind dein Ratschläge auch OK.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

und wenn du das Tabellenbuch hast, lese dir noch folgenden interessanten Bericht mal durch..

http://www.elektrofachkraft.de

:)
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Oberwelle,
Nach diesen Bedingungen führen Überlastströme bis zum 1,45 fachen der Strombelastbarkeit IZ der Leitungen nicht zu einer Auslösung. Als Folge kann es zu einer Erwärmung der Leitung über deren zulässige Betriebstemperatur hinaus kommen, was wiederum die Lebensdauer der Leitung erheblich reduziert.
Das kenne ich anders!

Nach meinen Informationen muss der 1,45fache Nennstrom den LS innerhalb einer Stunde zum auslösen bringen. Wann das genau ist, weiss man natürlich nicht. Das kann nach zehn Minuten der Fall sein, aber auch erst nach 59 min und 59 s.

Quelle: Kiefer 11. Auflage S. 462

Dort steht noch differenzierter.

LS <= 63A müssen innerhalb einer Stunde auslösen, LS >= 63A müssen innerhalb zwei Stunden auslösen!

Beim 1,13 fachen dürfen die LS nicht innerhalb der o.g. Zeit auslösen!

Gruß

Karl

Anmerkung <= bedeutet kleiner gleich
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin Karl,

ich sehe da erst einmal keinen Widerspruch..

der Autor schreibt von "bis" 1,45 und du "ab" 1,45 fache des Nennstromes.

Ich werde mir bei Gelegenheit mal die VDE anschauen und bei Bedarf posten...

:)
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Oberwelle,

damit hast Du natürlich recht!

Zweifelsohne können Ströme bis zum 1,45 fachen des Nennstromes zum Fliessen kommen und die werden im ungünstigsten Fall erst nach 59 min und 59 s abgeschaltet. Das kann einer Leitung schon ordentlich zusetzen, wie das Diagramm zeigt (hatte ich schon mal gepostet, ging aber durch den Crash verloren).

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Gruß

Karl
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin Karl,

ich erinnere mich :D
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