Re: 3 Laternenmasten unter Spannung
Verfasst: Sonntag 24. März 2024, 08:04
nochmal zu der Leiter auf dem LKW,
in meiner Lehrzeit ist ein Lehrlingskollege (R.B.) bei einer ähnlichen Aktion zu Tode gekommen. Ich möchte ELT-Onkel nichts unterstellen und das einzelne Bild beschreibt nur einen Teil der Situation. Damals in den 70ern war ich und der verunfallte Lehrlinge, viel war damals anders. Die damalige Arbeitssituation war folgende: Die Leiter war auf einem LKW festgemacht, der Lehrling R.B. war auf der LKW Plattform, der Geselle hatte Führerschein und fuhr. Die beiden sind nun von Lampe zu Lampe gefahren, auf der Pritsche waren zwei Kisten, eine mit neuen, eine mit alten Leuchtmitteln. Wie die Absprache, Kommunikation zwischen den beiden funktionierte kann ich nicht sagen. Ich war auch nicht in dem Betrieb beschäftigt. Der LKW wurde abends im Hof abgestellt, die Kisten wurden versorgt und am nächsten Tag gings weiter. An einem Tag war R.B. abends nicht mehr im Zug. Die Meldung in der Zeitung besagte "Tragischer Unfall bei Sturz von einer Leiter", es gab damals auch keine genaue Beschreibung des Unfallhergangs, der Notarzt vor Ort konnte nur noch den Tod feststellen.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen folgende Risiken bestehen:
Beim plötzlichen Anfahren kann ein Sturz von der Pritsche erfolgen, natürlich darf bei einer Fahrt niemand auf der Pritsche sein, das Hoch- und Runterklettern ist für sich aber auch mit Risiken behaftet und mühselig - ein vorhersehbares Fehlverhalten ist der Fall.
Die Straßen in den Ortsteilen von Göppingen sind teilweise sehr steil, auch einige in dem Bereich wo R.B. verunfallt ist, hier können sich Verbindungen zur Befestigung der Leiter gelöst haben oder er ist einfach abgerutscht, weil die Leiter schief stand.
Damalige Bockleitern haben häufig auch, durch schrumpfen, hefig gewackelt, auch das kann ein Grund gewesen sein.
Insgesamt: Es gibt viele Gründe nicht so zu arbeiten, es ist einfach mit hohem Risiko behaftet, die Schienenleiter bei Bahnarbeiten hat eine ganz andere Basis, auch der Einsatz von Feuerwehrleitern ist mit Risiken belegt, generell wird über solche Punkte ja auch diskutiert.
Einige Regeln wurden im Forum schon geschildert, wichtig ist aber auch der haftungsrechtliche Hintergrund - während die Arbeiten bei Feuerwehr und bei den geschilderten Bahnarbeiten abgesichert sind, ist der Unternehmer bei der LKW+Leiter Lösung auch im freien Fall.
in meiner Lehrzeit ist ein Lehrlingskollege (R.B.) bei einer ähnlichen Aktion zu Tode gekommen. Ich möchte ELT-Onkel nichts unterstellen und das einzelne Bild beschreibt nur einen Teil der Situation. Damals in den 70ern war ich und der verunfallte Lehrlinge, viel war damals anders. Die damalige Arbeitssituation war folgende: Die Leiter war auf einem LKW festgemacht, der Lehrling R.B. war auf der LKW Plattform, der Geselle hatte Führerschein und fuhr. Die beiden sind nun von Lampe zu Lampe gefahren, auf der Pritsche waren zwei Kisten, eine mit neuen, eine mit alten Leuchtmitteln. Wie die Absprache, Kommunikation zwischen den beiden funktionierte kann ich nicht sagen. Ich war auch nicht in dem Betrieb beschäftigt. Der LKW wurde abends im Hof abgestellt, die Kisten wurden versorgt und am nächsten Tag gings weiter. An einem Tag war R.B. abends nicht mehr im Zug. Die Meldung in der Zeitung besagte "Tragischer Unfall bei Sturz von einer Leiter", es gab damals auch keine genaue Beschreibung des Unfallhergangs, der Notarzt vor Ort konnte nur noch den Tod feststellen.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen folgende Risiken bestehen:
Beim plötzlichen Anfahren kann ein Sturz von der Pritsche erfolgen, natürlich darf bei einer Fahrt niemand auf der Pritsche sein, das Hoch- und Runterklettern ist für sich aber auch mit Risiken behaftet und mühselig - ein vorhersehbares Fehlverhalten ist der Fall.
Die Straßen in den Ortsteilen von Göppingen sind teilweise sehr steil, auch einige in dem Bereich wo R.B. verunfallt ist, hier können sich Verbindungen zur Befestigung der Leiter gelöst haben oder er ist einfach abgerutscht, weil die Leiter schief stand.
Damalige Bockleitern haben häufig auch, durch schrumpfen, hefig gewackelt, auch das kann ein Grund gewesen sein.
Insgesamt: Es gibt viele Gründe nicht so zu arbeiten, es ist einfach mit hohem Risiko behaftet, die Schienenleiter bei Bahnarbeiten hat eine ganz andere Basis, auch der Einsatz von Feuerwehrleitern ist mit Risiken belegt, generell wird über solche Punkte ja auch diskutiert.
Einige Regeln wurden im Forum schon geschildert, wichtig ist aber auch der haftungsrechtliche Hintergrund - während die Arbeiten bei Feuerwehr und bei den geschilderten Bahnarbeiten abgesichert sind, ist der Unternehmer bei der LKW+Leiter Lösung auch im freien Fall.