Erdungsleitung, V4A oder verzinkt?

[capacitor]

Hallo Zusammen,
ich brauch bitte relativ schnell mal eure Meinung!

Bei einem E-Check wurde festgestellt, dass der Widerstand nimmer passt. Vor ca. 2 Jahren wurde ein neuer Kreuzerder eingeschlagen; dieser ist auch heute noch wie neu. Die Erdungsleitung ist schon relativ alt und entsprechend stark verrostet. Beide Komponenten sind aus verzinktem Stahl.

Nun möchte der Elektriker eine neue Erdungsleitung (Rundstahl 10mm) legen; zur Auswahl stehen entweder V4A oder verzinkter Stahl mit Kunststoffummantelung.

Meine Frage:

1) Nun wäre ja Edelstahl das hochwertigste Material, aber darf es direkt (über Klemmen) mit dem verzinkten Erder verbunden werden, oder besteht auch hier wieder eine Rostgefahr wegen edlerem und unedlerem Metall?

2) Die Erdungsleitung aus verzinktem Stahl wäre ja aus dem gleichen Material wie der Erder. Als Rostschutz würde sicherlich der Kunststoffmantel dienen.

Für welche Variante würdet Ihr euch also entscheiden?

Vielen Dank schonmal...

[Elekjet]

Hallo capacitor,

zum Verbinden unterschiedlicher Metalle gibt es üblicherweise spezielle Verbinder, ob es diese im beschriebenen Fall gibt entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn man sie einfach zusammenschraubt korrodiert die Verbindungstelle spätestens wenn Feuchtigkeit hinzukommt.
Ob der VA Erder die bessere Wahl ist kann man pauschal auch nicht sagen. Bei Grundwasser mit hohem Mineralienanteil korrodiert auch VA Stahl relativ schnell.

[capacitor]

Danke für deine Antwort elekjet.

Ja, solche speziellen Klemmen gibt es; aber eben nicht für verzinkten Stahl und Edelstahl.

Würdet ihr mir also raten, doch lieber bei verzinktem Stahl (mit Ummantelung) zu bleiben?

Gibt es eigentlich Durchschnittswerte, wie lange so eine stahlverzinkte Erdungsanlage hält?


capacitor,

[M_K75]

Hallo capacitor,

Durchschnittswerte und andere Hinweise findest Du eventuell im Blitzplaner.
Der kann als PDF-Datei bei Dehn heruntergeladen werden.

MfG
M_K

[Chris]

Man könnte den Kreuzerder auch ersetzen,und dann die Leitung inklusive Erder aus V4A wählen.

Edelstahl könnte man mittels verzinnter Kupferkabelschuhe anklemmen, aber pauschal kann man es eben nicht sagen.


Die Lösung mit dem Umhüllten verzinkten Stahl ist auch eigentlich gut, allerdings sollte man dann die Anschlussstellen besonders schützen, damit der Rost "nicht ins Material reinzieht", bei der Kunststoffumhüllung kann man es eben nicht mehr sehen ,wie der Zustand ist.

Es gibt noch einige Möglichkeiten,die man aber vor Ort begutachten muss,wie zb was da noch an anderen Materialien dran ist usw.

Es bleibt zb noch die Leitung aus Alu Runddraht ,damit wäre der Korrosion schon ein Ende gesetzt.

Allerdings rostet ein verzinkter Stahlerder im Erdreich auch,auch wenn er "oben" noch ganz gut aussieht......

[Teletrabi]

Moin,
VDE-Schriftenreihe Nr. 35 empfiehlt Mischung aus Edelstahl und verzinkt nur, wenn der verzinkte Anteil in der Größenordnung von Hundert über dem des Edelstahls liegt.
Da bei dir die verzinkte Erdungsleitung korrodiert ist - Stahl in (feuchtem) Beton (Armierungseisen...) und verzinkt in Erde verträgt sich auf Dauer auch nich so toll. Wiederum ungefähr Faktor Hundert bei den Oberflächen als Richtwert. Jedoch das armierte Fundament mit voller Fläche gezählt, nich die Amierungseisenoberfläche. Ist aber nur von Bedeutung, wenn eine direkte, leitfähige Verbindung zum Fudament-Stahl besteht.

[capacitor]

Danke für Eure schnellen Antworten!

Die Lösung mit dem Umhüllten verzinkten Stahl ist auch eigentlich gut, allerdings sollte man dann die Anschlussstellen besonders schützen, damit der Rost "nicht ins Material reinzieht"

Das wäre doch im Grunde nur mit einer Korrosionsschutzbinde möglich, oder?

Dürfen an eine Erdeinführungsstange auch mehrere Ableitungen (über entsprechende Trennklemmen), wie z.B. zum Antennenerder, zur Dachrinne, usw. angeschlossen werden?

Danke

[Chris]

Auch wenns leicht zu spät ist,

Willkommen im Forum ;-)

Theoretisch schon, es gibt dafür Abzweigklemmen,wo man dann nochmal nen Rundstahl zb anklemmen kann.


Korrosionsschutzbinde ist eine gute Möglichkeit, es muss ja nur unterbunden werden, das Feuchtigkeit an die Verbindung gelangt.

Bei dem ganzen sollte man beachten, das diese stelle mit Korrosionsschutzbinde nicht mehr so ohne weiteres kontrolliert werden kann,heisst dann zb auch, das ein Stück von dem umhüllten Rundstahl mit "eingepackt wird".

Ach, der Punkt der Erdeinführung sollte auch nen Stück ins Erdreich und nach oben ein bisserl Korrosionsschutzbinde erhalten.....

Gruss Chris

[capacitor]

Danke Chris!


Viele Grüße

capacitor

[Chris]

Hab auch grade nen optisches Beispiel ...warum der Erdübergang gut zusätzlich geschützt werden sollte.