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Hallo zusammen,
zur Befestigung von Kabelkanälen im Schaltschrank werden meist "nichtleitende" Kunststoff Schlagnieten verwendet. In manchen Bereichen sind die aber nicht ausreichend haltbar. Eine mir bekannte Firma schraubt die Kunstoffkanäle einfach auf die Platte, wie verwenden spezielle (isolierte) Metalldübel. Nun meine Frage: Wo steht denn in der VDE, dass die Kabelkanäle -nicht- mit leitenden Materialien befestigt werden dürfen?
Ich hab dazu leider keine Stelle gefunden.

Die Forderung ist mir neu, es sollten nur keine scharfen Kanten entstehen.

Auch auf der Produktseite von OBO werden die Abstandhalter mit normalen Senkkopfschrauben installiert.

https://www.obo.de/produkte/industriein ... ungskanal/

Natürlich kann aber der Auftraggeber eine isolierte Befestigung im Leistungsverzeichnis festlegen.

Das Leitungskanäle in Schaltschränken nur und ausschließlich mit Kunststoffnieten oder -Schrauben befestigt werden dürfen halte ich für eine der "Urban Legends" der Elektrotechnik.

Eine explizite Normfundstelle dafür ist mir nicht bekannt.

Leitungen müssen im Schrank sicher befestigt werden, siehe EN60204-1:2019/13.3 erster Absatz:

Leiter innerhalb von Gehäusen müssen, falls erforderlich, befestigt werden, um sie in Position zu halten.
Nichtmetallische Leitungskanäle sind nur erlaubt, wenn sie aus einem flammhemmenden Isoliermaterial bestehen

Ebenso gibt es dort einen Satz für Leitungen welche nicht in Kanälen verlegt werden:

Leiter und Leitungen, die nicht in Leitungskanälen verlegt sind, müssen ausreichend befestigt werden.

Zumindest im Bereich der MRL kann ich hier nichts entdecken was die Befestigung mit nichtleitenden Bauteilen, sprich Kunststoffschrauben oder Nieten fordert.

Ich kenne das so das tlw. Nieten mit sehr großen Köpfen verwendet werden um die auftretenden Kräfte rund um die Befestigung im Kanal wenigstens etwas zu verteilen, manchmal werden auch normale Blindnieten verwendet, Schrauben aus Metall oder auch Kunststoff....

Ich persönlich halte Kunststoffschrauben M4 in ausreichend großer Anzahl pro laufendem Meter Kanal als nicht verkehrt, vor allem kann man da die überstehende Länge auf der Rückseite der Platte einfach abknipsen (wenn das stört).

(Das Leitungen nicht über scharfe Kanten laufen dürfen sehe ich als selbstverständlich an, sprich die Schrauben, Nieten o.ä. im Leitungskanal sollten keine solchen enthalten, logisch...)

Prima, und Danke - ich hatte da mal eine längere Diskussion mit einem Kunden der Automobilindustrie in Baden-Württemberg. Ich nehme das mit "Urban-Legend der Elektrotechnik" mal in meinen Sprachschatz auf. Bei uns in der Fertigung setzen wir "Metall-Spezial-Nieten" ein mit sehr großen und flachen Köpfen und sind damit sehr zufrieden. In anderen Firmen wird auch gerne geklebt, das soll auch gut funktionieren. Die klassischen Kunststoff-Spreiznieten - nun damit haben wir ja alle unsere Erfahrungen gesammelt :-)

Moin Elektromann,

wir haben ja immer zwei Isolierebenen bei den Leitungen. Wenn nun Adern im Kanal verlegt werden, dann haben wir nur eine Ebene. Die Einfehlersicherheit ist damit nicht immer gegeben. Wenn am Sammelschienensystem adern über die Sammelschienen geführt werden, dann wir hier ja auch eine Isolierung auf den Schienen angebracht.

Dies mal als Lösungsansatz.

Gruß Olaf